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Fit mit dem Fahrrad

Jugendverkehrsschule in Bretten nimmt Verkehrsübungsplatz wieder in Betrieb
Schüler trainieren für Fahrradprüfung.                                                 

Ein fröhliches „Hallihallo“ schallt über den Verkehrsübungsplatz, begleitet von einem Pulk halbwüchsiger Warnwestenträger auf neongrünen Kinderfahrrädern – die Jugend-verkehrsschule ist wieder am Start. Stoppschilderbeachten, Baustellenpylonen aus weichen,
Vorfahrt gewähren – all das ist gar nicht so einfach. „Äh, wo war nochmal rechts?“, fragt

Kursleiter Hwasta schmunzelnd.

Der ein oder andere ist sich noch unschlüssig. Mit manch flĀottem Spruch hält der Polizeihaupt-meister die aufgedrehte Rasselbande bei Laune. 40 Viertkässler der Brettener Schillerschule sind an diesem Morgen in zwei Gruppen angetreten, um für die anstehende Fahrradprüfung zu trainieren. Auch wenn das Halten des Gleichgewichts und die Koordination anfangs noch nicht ganz gelingen mag, lässt sich der Nachwuchs nicht entmutigen. „Blick nach hinten, Handzeichen links und weiter,“ ruft sich der zehnjährige Emil laut ins Gedächtnis und steuert dabei seinen kleinen Drahtesel um die Baustellenpylone, zielsicher und unbeirrbar.

Auch das Fahren mit Gegenverkehr wird geübt. Am anderen Ende des mit Hindernissen
gespickten Verkehrsübungsplatzes lässt sich jedoch eine eher harmlose Massenkarambolage
nicht verhindern. „Macht nix!“, tönt es aus der Ecke, und schon treten alle wieder kräftig in die

Pedale. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt, Zähneklappern, geröteter Nasen und Hände lassen sich die Kinder nicht vom Fahrspaß abbringen. „Und ob es Spaß macht!“, ruft der zehnjährige Enes grinsend und legt sich schwungvoll in die nächste Kurve. Mit zunehmender Fahrsicherheit wird auch das Beachten der Verkehrsregeln und Verkehrsschilder einfacher.

In der nächsten Runde wird das Fahren mit Gegenverkehr geübt, die geraden Startnummern wenden und strampeln in umgekehrter Fahrtrichtung weiter.
„Nicht drängeln, Abstand halten, Vorsicht Gegenverkehr!“ – Polizeihauptmeister Hwasta hat alles im Griff, das Training mit den Kindern macht ihm sichtlich Freude. Obwohl es nicht immer
auf Anhieb klappt, befolgen alle brav die Anweisungen des Polizisten, der das Radfahrtraining seit drei Jahren bei fast jeder Witterung durchführt. „Es waren sogar schon die netten Kollegen vom Bauhof mit dem Räum- und Streufahrzeug im Einsatz.“
Hwasta freut sich über die neu angeschafften Fahrräder und das „schöne Verkehrsübungs-gelände, das vor kurzem ertüchtigt und erweitert wurde“.
Drei Trainingsbesuche absolvieren die Schüler, dann ist Prüfung. „Wer sich noch unsicher fühlt, kann mittwochs von 14 bis 16 Uhr unangemeldet mit den Eltern auf dem Gelände üben, Fahrgeräte für kleinere Geschwister sind ebenfalls vorhanden“, erklärt der Beamte.
Am Ende ist alles „ganz easy“ rechts ist da, wo der Daumen links ist, und wenn der Polizist mit ausgebreiteten Armen vor einem steht, hat er das Sagen, und man kann alle Schilder und Regeln kurzerhand vergessen. Das Leben kann so einfach sein.

Sylvia Mutter